Studie zur Versorgungssicherheit auf dem Weg zur Klimaneutralität
Die Szenarien Klimaneutrales Deutschland 2045 und Klimaneutrales Deutschland 2050 zeigen Wege zur Klimaneutralität in Deutschland 2045 bzw. 2050 auf. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie in einem sich derart stark verändernden Stromsystem die Versorgungssicherheit gewährleitest werden kann. Stiftung Klimaneutralität hat Prognos beauftrag, die Frage der Versorgungssicherheit auf dem Strommarkt zu untersuchen. Die hier vorgestellte Studie stellt Analysen zur Versorgungssicherheit in den Klimaneutralitätsszenarien dar und gibt einen Ausblick auf systemische Maßnahmen zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit.
Das Ergebnis ist eindeutig: Die Klimaneutralitätsszenarien weisen bis 2030 und darüber hinaus eine hohe Versorgungssicherheit auf dem Strommarkt auf. Die Versorgungssicherheit auf dem Strommarkt wird bei einem ambitionierten Energiewende-Szenario insbesondere durch eine marktgetriebene Flexibilisierung der Nachfrage über neue Stromverbraucher, den Aufbau regelbarer Kraftwerksleistung und das hohe Maß an europäischen Austauschkapazitäten ermöglicht.
Das heutige Marktdesign als Energy-Only-Markt ist aufgrund seiner Elemente des Bilanzkreis- und Ausgleichsenergiesystems, der Regelenergie sowie der Kapazitätsreserve prinzipiell geeignet, um den Aufbau von regelbarer Kraftwerksleistung in der langen Frist anzureizen. Insbesondere die Stärkung der Bilanzkreistreue und die hohen Kosten bei unzureichender Investition in regelbare Leistung durch die Marktteilnehmer über das Ausgleichsenergiesystem sowie der Kapazitätsreserve stellen im Rahmen des Strommarkts 2.0 einen hohen Anreiz zu Investitionen in regelbare Kraftwerke dar.
Prognos (2021): Klimaneutralität und Versorgungssicherheit im Strommarkt. Studie im Auftrag von Stiftung Klimaneutralität.